Aus Biokunststoff: Das Beste aus 2015
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Aus Biokunststoff: Das Beste aus 2015

Feb 08, 2024

Karen Laird | 21. Dezember 2015

Von abwasserbasiertem Kunststoff bis hin zu 100 % biobasiertem PET – 2015 war ein Jahr, in dem es überraschend viele Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Materialien gab, die echtes Potenzial für die Zukunft haben. Eine Zukunft, in der laut der Prognose von European Bioplastics aus dem Jahr 2015 die Produktion dieser biobasierten Materialien zwischen 2014 und 2019 von 1,7 Millionen auf 7,85 Millionen Tonnen sprunghaft ansteigen wird. Und während Verpackungen derzeit wahrscheinlich die mit Abstand wichtigste Anwendung für diese Materialien bleiben, entwickeln sich andere Anwendungen in so unterschiedlichen Bereichen wie der Spielzeugindustrie und der Elektronikindustrie bis hin zur Automobil- und Bauindustrie. Hier ist meine persönliche Liste von Die fünf denkwürdigsten biobasierten Produkte, die mir 2015 begegnet sind, in keiner bestimmten Rangfolge.1. Fahrradhelm Ein schwedisches Unternehmen namens Cellutech hat einen Fahrradhelm entwickelt, der vollständig auf Zellulosematerialien basiert. Der vom Designer Rasmus Malbert entworfene und konstruierte Helm verfügt über eine Außenschale aus Holzfurnier und Riemen aus strapazierfähigem Papier. Die Polsterung im Inneren besteht aus Cellutechs Zelluloseschaum Cellufoam. Cellufoam besteht aus Nanozellulose, die aus Holzzellstoff hergestellt wird, und ist daher sowohl erneuerbar als auch biologisch abbaubar. Der Fahrradhelm ist das erste Beispiel für den Einsatz von Cellufoam.

2. Ehrensarg

Die niederländische Verpackungsexpertin Marieke Havermans hat einen ökologischen Sarg entwickelt, der zu 100 % aus speziell entwickeltem Biokunststoff besteht – einer mit Naturfasern gefüllten PLA-basierten Verbindung, die sich innerhalb von etwa 10 Jahren durch natürliche Prozesse im Boden zersetzt. Die Schatulle ist eines der größten Einzelprodukte, die jemals vollständig aus Biokunststoff hergestellt wurden. Die Schatulle ist ein Spritzgussprodukt; Die beiden riesigen Formen, eine für den Deckel und eine für den Sarg selbst, wurden in China hergestellt. Der Sarg hat im Vergleich zu herkömmlichen Särgen eine um 50 % geringere Umweltbelastung und eine um 20 % geringere Belastung als die heute auf dem Markt erhältlichen „Öko“-Särge. Bei der Konstruktion handelt es sich grundsätzlich um einen dünnwandigen Behälter mit Verstärkungsrippen und Versteifungselementen, der ein Gewicht von bis zu 150 kg aufnehmen kann. Darüber hinaus wird durch diesen Aufbau deutlich weniger Material zur Herstellung des Sarges benötigt, was die Kosten niedrig hält. Da der Sarg im Spritzgussverfahren hergestellt wird, können nicht nur Features wie Griffe in das Design integriert werden, auch Befestigungsmittel wie Schrauben und Klebstoffe sind nicht erforderlich. Der Onora-Sarg hat bereits mehrere Preise gewonnen, zuletzt den Coperion-Sarg. gesponserter „Wood and Natural Fiber Composite Award“, verliehen in diesem Jahr am 16. Dezember in Köln durch das nova-Institut.3. Spinnenseide

Ein japanisches Unternehmen namens Spiber hat eine Möglichkeit entdeckt, verschiedene Arten von Spinnenseide herzustellen, ohne Spinnen zu verwenden. Das Unternehmen synthetisiert künstliche Spinnenseidenprotein-Gene, die dann in Mikroorganismen eingefügt werden können, die das Unternehmen dann über einen Fermentationsprozess dazu bringt, Spinnenseidenproteine ​​zu produzieren. Diese Proteine ​​werden verarbeitet und anschließend mithilfe des Spiber-eigenen Spinnverfahrens zu Fasern gesponnen. Das erste aus biotechnologisch hergestellter Seide hergestellte Produkt namens Qmonos, vom japanischen Wort für Spinnennetz, ist ein Parka-Prototyp, der von der Outdoor-Bekleidungsmarke The North Face auf den Markt gebracht wurde. Der sogenannte Moon Parka ist das weltweit erste Kleidungsstück aus künstlichem Proteinmaterial. Peter Parker, aufgepasst: Das Unternehmen will den Moon Parka 2016 auf den Markt bringen. Weiterlesen4. Die „faire“ MausUnd nein, es ist kein blondes Nagetier. Ein deutsches Unternehmen namens Nager IT hat eine optische Computermaus namens „die Faire Maus“ entwickelt, die weitgehend unter Fair-Trade-Bedingungen hergestellt wird. Nach Angaben dieses Unternehmens wird Elektronik immer noch größtenteils in Ausbeutungsbetrieben hergestellt, in denen es zu Menschenrechtsverletzungen kommt, und das Unternehmen wollte beweisen, dass es möglich sei, eine sozialverträgliche Computermaus herzustellen. Außerdem verfügt es über hölzerne Scrollräder und ein Biokunststoffgehäuse aus PLA, natürlich auf Basis von gentechnikfreiem Zucker aus Thailand. Die neueste Version der Maus, so das Unternehmen, „ist immer noch nicht ganz fair, aber es ist mit Abstand die fairste Maus (eigentlich das fairste Unterhaltungselektronikprodukt), die es gibt.“5. Kanalhaus Architekten in Amsterdam heben den 3D-Druck – und Biokunststoffe – auf ein neues Niveau: Sie drucken ein typisch niederländisches Grachtenhaus mit Hilfe eines 3D-Druckers vor Ort namens „Kamermaker“, wörtlich „Room Maker“. Der Drucker wurde in einen großen Seecontainer eingebaut, der hochkant steht, sodass Elemente mit einer Größe von 2 × 2 × 3,5 Metern gedruckt werden können. Das Haus wird letztendlich 13 Räume enthalten, die jeweils aus mehreren gedruckten Elementen bestehen. Die Räume werden zunächst einzeln zusammengebaut und getestet, bevor sie in ein komplettes Haus integriert werden. Das 3D-Druckmaterial aus Biokunststoff für das Haus wurde von Henkel entwickelt. Es heißt Macromelt und ist ein speziell entwickelter Hotmelt mit einem Bioanteil von 80 %, der bei 170 Grad Celsius schmilzt. Der Druck des Hauses ist ein Projekt, das sich laut den Architekten über einen Zeitraum von drei Jahren erstrecken wird. Die Baustelle ist als wachsende Ausstellung konzipiert und für die Öffentlichkeit zugänglich.

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1. Fahrradhelm2. Ehrensarg3. SpinnenseideUnd nein, es ist kein blondes Nagetier.5. Kanalhaus